Mit der „Vision“-Klasse definierte Royal Caribbean Ende der 1990er-Jahre die Standards von Kreuzfahrtschiffen neu. Ganz im Sinne des Namens „Vision“, was sich zu Sicht oder Sichtweite übersetzen lässt, ließ die Reederei die Schiffe der Klasse erstmals mit mehr Fenstern als üblich ausstatten, sodass Kreuzfahrtgäste auch vom Inneren einen fabelhaften Blick auf das Meer genießen konnten. 

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Die Schiffe der „Vision“-Klasse

Ursprünglich umfasste die Schiffsklasse einmal sechs verschiedene Kreuzfahrtschiffe. Den Anfang machte die Legend of the Seas, welche als erstes der sechs Schiffe im Mai 1995 in See stach. Es folgten die Splendour of the Seas, die Grandeur of the Seas, die Enchantment of the Seas und die Rhapsody of the Seas in den Jahren 1996 bis 1997. Den Abschluss bildete schließlich die Vision of the Seas im Jahre 1998. Heutzutage sind die beiden zuerst eingeführten Schiffe, die Legend und die Splendour, nicht mehr Teil der Flotte und fahren nun unter der Reederei Marella Discovery. 

Es handelt sich bei den sechs Meeresgiganten um insgesamt drei Schwesternpaare, wobei jedes Paar sich von den anderen in Aussehen und Größe unterscheidet. 

Die Schwesternpaare im Vergleich – Zahlen & Fakten

Kapazität: 

  • Legend of the Seas & Splendour of the Seas: ca. 1830 Passagiere
  • Grandeur of the Seas & Enchantment of the Seas: ca. 2446 Passagiere
  • Rhapsody of the Seas & Vision of the Seas: ca. 2400 Passagiere 

Decks: 

  • Legend of the Seas & Splendour of the Seas: 11
  • Grandeur of the Seas & Enchantment of the Seas: 11
  • Rhapsody of the Seas & Vision of the Seas: 11 bzw. 12

Länge: 

  • Legend of the Seas & Splendour of the Seas: ca. 264 Meter
  • Grandeur of the Seas & Enchantment of the Seas: ca. 279 Meter
  • Rhapsody of the Seas & Vision of the Seas: ca. 279 Meter

Routen der Schiffe

Typisch für die Giganten von Royal Caribbean sind auch die Schiffe der „Vision“-Klasse beinahe ausschließlich auf Routen durch die Karibik unterwegs. Dabei werden insbesondere Häfen in der östlichen und westlichen Karibik angefahren, wie Cozumel oder Costa Maya. Die Vision of the Seas fährt darüber hinaus als einziges der Schiffe auch Häfen in Kanada, New England sowie Bermuda an. 

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Angebote an Bord

Kulinarik

An Bord befinden sich zwei Restaurants, in denen Gäste Speisen und Getränke ohne Aufpreis genießen dürfen. Sowohl das sogenannte „Windjammer“ als auch das Hauptrestaurant bieten dabei Speisen aus aller Welt, sodass für jeden Geschmack das Passende dabei sein dürfte.

Für diejenigen, die gerne ein besonderes kulinarisches Erlebnis auf ihrer Reise genießen wollen und bereit sind, dafür einen Aufpreis zu zahlen, gibt es auch einige Spezialitäten-Restaurants, wie zum Beispiel das Steakhouse „Chops Grille℠“ sowie eine Auswahl an À-la-carte-Restaurants, wie zum Beispiel das Sushi-Restaurant „Izumi“, welches allerdings nicht an Bord der Enchantment of the Seas zu finden ist. 

Zusätzlich zu dem kulinarischen Angebot lassen sich je nach Schiff ebenfalls über 5 bis 6 verschiedene Bars und Lounges finden, in denen Gäste sich über ein vielfältiges Getränkeangebot freuen dürfen. Erfrischen Sie sich beispielsweise mit einem Cocktail an der Poolbar oder genießen Sie die Aussicht durch die raumhohen Fenster in der Viking Crown Lounge. 

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Sport & Wellness

Auch im Bereich von Sport und Wellness haben die Meeresgiganten einiges zu bieten. Alle Schiffe verfügen sowohl über ein Spa- als auch über ein Fitnesscenter, die eine Reihe an Entspannungsmöglichkeiten sowie Sportgeräten zur Verfügung stellen und es findet sich ebenfalls ein Solarium an Bord. Darüber hinaus werden Gästen natürlich noch weitere sportliche Aktivitäten angeboten, wobei für die Abenteuer-Liebhaber insbesondere die 12 Meter hohe Kletterwand zu empfehlen ist. Diese bietet dabei für Groß und Klein echten Nervenkitzel und gewährt zudem eine hervorragende Aussicht auf den endlosen Ozean. 

Wie für Royal Caribbean typisch, spielt natürlich auch bei der Vision-Klasse der Badespaß eine große Rolle. So gibt es selbstverständlich auch bei den Schiffen dieser Klasse Pooldecks, auf denen sich sowohl gewöhnliche Pools als auch Whirlpools befinden. Anders als bei den neueren Schiffen der Reederei, bei denen das optische Erscheinungsbild stark von den bunten Wasserrutschen dominiert wird, steht dies bei der Vision-Klasse nicht im Vordergrund. 

Bevor das Schwesternpaar Legend und Splendour of the Seas die Flotte verlassen hat, konnte es mit einer echten sportlichen Besonderheit überzeugen, denn sie waren die einzigen beiden Schiffe, auf denen sich eine Minigolf-Anlage befand. 

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Kultur & Unterhaltung

Natürlich darf auf einem Kreuzfahrtschiff auch die Unterhaltung nicht zu kurz kommen und auch in diesem Bereich kann die Vision-Klasse mit einem breiten Angebot punkten. In dem Theater der Schiffe können die Gäste die Eigenproduktionen der Reederei genießen, die sich aus einem vielfältigen Programm zusammensetzen. Sei es eine klassische Broadway-Show oder ein aufregender Tango-Abend – an Abwechslung fehlt es definitiv nicht. 

Auch an Deck lassen sich unterhaltsame Stunden verbringen, wie zum Beispiel bei einem Filmabend am Pool, bei welchem nicht nur die Abendluft genossen werden kann, sondern auch der Blick aufs Meer. 

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Fazit – Womit überzeugt die „Vision“-Klasse?

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass auch die „Vision“-Klasse die Merkmale erfüllt, die für die Schiffe von Royal Caribbean typisch sind. Die Angebote an Bord ähneln dem klassischen Angebot der Reederei insbesondere in Bezug auf Unterhaltung, Kulinarik oder auch die generellen Aktivitäten an Bord. Da es sich bei der Schiffsklasse um die älteren Mitglieder der Flotte handelt, gibt es jedoch auch einige Unterschiede, die sich feststellen lassen.

Der wesentlichste Unterschied ist dabei wohl vor allem, dass bei den neueren Schiffen der Reederei der Fokus verstärkt auf dem Spaßfaktor liegt und es eine Fülle an verschiedenen Aktivitäten an Bord gibt, die zur Unterhaltung dienen. Insbesondere die bunten Wasserrutschen sind mittlerweile das Markenzeichen von Royal Caribbean geworden. Hier ist das Angebot der „Vision“-Klasse im Vergleich definitiv reduzierter. Zudem bringen Schiffe wie die Icon of the Seas immense Kapazitäten mit sich, mit denen die älteren Schiffe nicht mithalten können. 

Während die „Oldtimer“ von Royal Caribbean also eher durch Charme und eine lange Geschichte überzeugen können und mit einer intimeren Atmosphäre punkten können, sind für diejenigen, die eine große Vielfalt an Aktivitäten suchen, vermutlich eher die neuen Schiffe der richtige Ort für die nächste Kreuzfahrt.